Technik-Insights: Semantische Suche vs. klassische Schlagwortsuche

Egal ob PDF-Bericht, Datenbank oder Webseiten: Wer in einer großen Flut von Texten die passenden Informationen finden will, braucht eine intelligente Suche. Genau deshalb nutzt Stiftungskartei moderne semantische Suchverfahren, die weit über das blinde Abgleichen von Schlagworten hinausgehen.
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, wie diese Technik entstanden ist, wo ihre Stärken liegen und warum sie deine Stiftungsrecherche beschleunigen wird.
Von den ersten Suchmaschinen zur KI-Revolution
Anfang der 1990er sortierten Tools wie Archie oder AltaVista das Web lediglich nach Wörtern, die exakt in einer Datei vorkamen. Falsch getippt? Pech gehabt. Als Google Ende der 1990er mit PageRank und später mit statistischen Verfahren wie TF-IDF (Term Frequency – Inverse Document Frequency) auf den Markt kam, verbesserte sich zwar das Ranking, doch das Grundproblem blieb: Wer ein falsches Wort wählte, fand nichts.
Mit den Durchbrüchen in Natural Language Processing – vor allem dank Transformer-Modellen wie BERT (2019) und später GPT-4 – lernte Software nicht nur was wir schreiben, sondern was wir meinen zu erfassen. Begriffe werden dabei als mehrdimensionale Vektoren abgebildet, deren Abstände die semantische Nähe widerspiegeln. So erkennt ein System, dass „Kindergarten“ und „Kita“ dasselbe Konzept beschreiben, sich also semantisch ähnlich sind[1].
Der Mehrwert der semantischen Suche
Die klassische Schlagwortsuche funktioniert wie der „Strg+F“-Befehl: Sie sucht Zeichenketten, ignoriert aber Synonyme, Tippfehler oder Kontext. Ergebnislisten sind darum oft entweder zu lang, weil der Suchbegriff nicht spezifisch genug ist (Alles enthält das Wort „sozial“) oder komplett leer, weil die Suchbegriffe zu spezifisch sind („inklusive nachbarschaftliche Gemeinschaftsküche“).
Die semantische Suche löst dieses Dilemma in drei Schritten:
- Bedeutungsvektoren erzeugen: Ein Sprachmodell wandelt jedes Wort, jede Phrase oder sogar ganze Dokumente in Zahlenreihen um, die ihre Bedeutung widerspiegeln.
- Kontext berücksichtigen: Die Technik berücksichtigt Mehrdeutigkeiten („Bank“ als Sitzmöbel oder Finanzinstitut) und ordnet sie innerhalb des Zusammenhangs korrekt zu.
- Ähnlichkeiten berechnen: Treffer werden nach inhaltlicher Nähe sortiert, nicht nach bloßer Wortgleichheit. Dadurch landen wirklich relevante Ergebnisse ganz oben.
Das Ganze ist rechenintensiver, spart aber später Zeit bei der Suche und verhindert leere Suchergebnisse durch Tippfehler oder Fachjargon. Für Nutzer*innen fühlt es sich an als ob die Suche versteht, was man sucht – nicht nur, wie man es beschreibt.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass semantische Methoden echte Mehrwerte bringen: Die Lernplattform Course Hero war mit klassischen Schlagwortsuchen kaum in der Lage, Studierende zuverlässig zu den gesuchten Lehrmaterialien zu führen. Trotz über 60 Millionen Dokumenten blieben viele Anfragen unbeantwortet, da Fachbegriffe, Synonyme und Variationen von Fragestellungen nicht erfasst wurden. Nach der Umstellung auf eine moderne semantische Suche konnten 35% mehr Nutzeranfragen automatisch mit passenden Inhalten beantwortet werden[2].
Hybride semantische Suche: Kern der Stiftungskartei
Förderstiftungen sind Organisationen mit vielen Facetten, die sich insbesondere auszeichnen durch:
- Stiftungszweck, ihre Mission und Förderschwerpunkte
- Historische Projekte, die sie schon unterstützt haben
- Zielgruppen, Angesprochene und Empfänger ihrer Förderung
- Geografischer Radius – also das Gebiet, in dem sie fördern
Damit deine Suche besonders treffsicher wird, wandelt die Stiftungskartei diese Eigenschaften jeder Stiftung in einen mathematischen „Fingerabdruck“ um. Wenn du eine Suche startest, dann analysiert unser System deine Organisation und dein Vorhaben ebenfalls nach diesen Facetten (deine Themen, deine bereits durchgeführten Projekte und deine Zielgruppen). Daraus wird dann genauso ein Fingerabdruck erzeugt, den unsere Suche blitzschnell mit den Fingerabdrücken der Stiftungen in der Datenbank vergleicht. Diese Erweiterung der semantischen Suche wird auch Multi-Attribute Semantic Search genannt, weil man eine semantische Suche über mehrere Attribute (Themen, Projekte, Zielgruppen) durchführt[3].
Zusätzlich werden wichtige Merkmale wie der geographische Radius als Filterkriterien berücksichtigt und automatisch in die Reihenfolge der Suchergebnisse einbezogen. Diese Kombination aus einer semantischen Suche und einer klassischen Filterlogik wird häufig als hybride semantische Suche bezeichnet und ist der Kern des fortschrittlichen Suchalgorithmus von Stiftungskartei.
So findest du an oberster Stelle die Förderstiftungen, die inhaltlich und räumlich am besten zu dir passen – und nicht nur die größten Namen.
Ein Werkzeug für NGOs, Vereine und Berater*innen
Viele Non-Profits jonglieren ehrenamtlich mit knappen Ressourcen. Klassische Stiftungsverzeichnisse verlangen jedoch stundenlanges Filtern, Kopieren und Querlesen von PDFs. Die Beschäftigung mit deinem Vorhaben und eine sorgfältige Recherche von Fördermöglichkeiten ist natürlich wichtig. Wir können dir diese Verantwortung nicht abnehmen. Aber: Stiftungskartei will dir diesen Schritt erleichtern. Wir verkürzen den Prozess durch diese Automatisierungen:
- Organisation eingeben – Der Name deiner Organisation reicht, optional eine kurze Projektidee.
- Automatische Analyse deiner Organisation – Basierend auf öffentlichen Informationen.
- KI-Analyse – Wir extrahieren Mission, Tätigkeitsfelder, Region und Zielgruppen deiner Organisation.
- Semantischer Abgleich – Deine Organisations-Attribute treffen auf die der Stiftungen.
- Sortierte Trefferliste – Gewichtet nach Relevanz und inklusive Steckbriefen für schnelle Qualifizierung.
Neun von zehn Förderanträge scheitern am fehlenden Fit zwischen Projekt und Stiftung[4]. Wir wollen das ändern und dir die passendsten Stiftungen vorschlagen, um dich in deinem Engagement zu stärken. Du sollst mehr Zeit haben das zu tun, was dir wirklich wichtig ist und weniger Zeit mit der Recherche verbringen.
Fazit
Die Reise von der Schlagwort- zur semantischen Suche hat die Online-Recherche grundlegend verändert. Durch die einen hybriden Ansatz bei der semantischen Suche über mehre Attribute legt die Stiftungskartei noch eine Schippe drauf: Sie betrachtet jede Stiftung mit all ihren Facetten und matched sie mit deinem Projekt und Vorhaben auf inhaltlicher und geografischer Ebene. So findest du schneller, was wirklich passt – und konzentrierst dich auf das, was zählt: dein gesellschaftliches Engagement.
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