Technik-Deep-Dive: So analysieren wir die Deutsche Stiftungslandschaft

Stell dir vor, du suchst passgenaue Förderstiftungen – und bekommst auf Knopfdruck nicht nur alle wichtigen Details, sondern auch wirklich relevante Treffer. Was im Alltag der allermeisten NGOs wie Wunschdenken klingt, ist das Ziel der Stiftungskartei. Damit das gelingt, braucht es eines: Eine eigene, zuverlässige und umfassende Stiftungsdatenbank, die beständig gepflegt und intelligent erschlossen wird. Genau dafür haben wir den „Stiftungs-Sammler“ entwickelt – eine hochtechnisierte KI-Daten-Pipeline, die Ordnung ins Stiftungsdaten-Chaos bringt.
Warum das so wichtig ist? Weil es bisher keine einzige verlässliche, gebündelte Quelle der deutschen Stiftungslandschaft gibt – schon gar nicht in strukturierter, aktuell gepflegter und für KI nutzbarer Form. Unser Stiftungs-Sammler übernimmt diese Mammutaufgabe, indem er selbständig tausende Stiftungsnamen im Netz identifiziert, recherchiert und so zu einer lebendigen Datenbasis für die Stiftungskartei verarbeitet.
KI-gestützte Websuche & intelligentes Ergebnis-Ranking
Der erste Schritt: Namen sammeln und Wissen erschließen. Unser Stiftungs-Sammler importiert mehr als 10.000 Stiftungsnamen und startet einen ausgeklügelten Websuch-Prozess. Für jede Stiftung recherchiert er automatisiert nach offiziellen Webseiten, Medienberichten und öffentlich zugänglichen Informationsquellen.
Doch das ist nur der Anfang: Mittels Künstlicher Intelligenz werden die Fundstellen nicht einfach gesammelt, sondern nach Relevanz und Informationsgehalt bewertet. So landen keine toten Links oder themenfremde Treffer in der Datenbank, sondern nur die wirklich gehaltvollen Quellen. Das spart später Zeit – und sorgt dafür, dass auch kleinere, weniger bekannte Stiftungen sichtbar werden.
Extraktion unstrukturierter Daten – egal ob HTML oder PDF
Das Internet ist ein wilder Ort: Infos liegen verstreut in Webtexten, PDFs oder Datenbank-Auszügen. Der Stiftungs-Sammler durchsucht nicht nur klassische Webseiten, sondern extrahiert auch klug den Inhalt von Jahresberichten, Satzungen und Projektportalen – ganz gleich, ob als HTML, komplexes PDF oder verschachteltes Dokument.
Dabei kommen spezialisierte Scraping-Module zum Einsatz, die jeden Datensatz überprüfen und bereinigen. Die Kunst ist hier, Nützliches von Irrelevantem zu unterscheiden und hunderte Seiten auf das Wesentliche zu kondensieren – automatisiert und nachvollziehbar.
Token-Optimierung & KI-gestützte Content-Compression
Künstliche Intelligenz bringt große Potenziale – aber auch Kosten in der Verarbeitung: Jeder Text, der an ein Sprachmodell geht, verursacht Rechenaufwand. Deshalb misst unser System in jedem Schritt, wie viel sinnvolle Information in möglichst wenigen Zeichen („Tokens“) steckt. Mit kluger Analyse grenzen wir irrelevante oder doppelte Inhalte aus und beschränken die Verarbeitung auf das Wesentliche. Das Ergebnis: Maximales Wissen bei minimalem Ressourcenverbrauch.
Ein Schlüsselstück im Prozess ist die automatische Verdichtung der Inhalte: Der Stiftungs-Sammler komprimiert selbst große Webseiten und PDF-Texte auf das absolute Informations-„Destillat“. Dank spezialisierter KI-Modelle schrumpfen seitenlange Dokumente zu klaren, verständlichen Zusammenfassungen, ohne dass entscheidende Fakten oder Nuancen verloren gehen.
Diese Aufteilung der Datenaufbereitung und -bereitstellung in Einzelschritte gibt uns mehr Flexibilität bei der Auswertung und erlauben es uns schnell neue KI-Modelle und Techniken einzubauen oder sogar ganze Prozessschritte auszutauschen, um das System kontinuierlich zu optimieren.
Von KI-Summaries zu strukturierten Fact-Sheets
Am Ende des Prozesses steht das, was die Stiftungskartei einmalig macht: strukturierte, überprüfbare Steckbriefe für jede erfasste Stiftung. Dafür extrahiert und sortiert der Sammler selbständig alle relevanten Eckdaten – vom Rechtssitz über Förderschwerpunkte bis zu früheren Projekten. Die Ergebnisse landen in einer sauber gegliederten Datenbank, die flexibel und jederzeit durchsuchbar ist.
So wird aus einem Wust von Webseiten und PDF-Dateien eine zentrale, konsistente Datenquelle, die explizit auf die Bedürfnisse gemeinnütziger Projekte zugeschnitten ist.
Blick in die Zukunft: Echtzeit-Updates & Community-Wissen
Unser Stiftungs-Sammler ist schon heute enorm leistungsfähig – und entwickelt sich stetig weiter. In Zukunft wollen wir noch mehr Datenquellen erschließen, automatische Aktualisierungen in Echtzeit ermöglichen und vielleicht sogar Community- oder Open-Data-Elemente integrieren. Vorstellbar ist, dass engagierte Nutzer*innen Korrekturen und Ergänzungen beisteuern können, damit das Wissen über Deutschlands Stiftungen immer auf dem neuesten Stand bleibt. Auch die Integration von Monitoring-Mechanismen – zum Beispiel automatische Hinweise bei Stiftungs-Neugründungen oder grundlegenden Änderungen – stehen auf unserer Short-List.
Ein Danke an die Beta-Testerinnen
Hinter dem Stiftungs-Sammler steckt viel Pioniergeist, technische Finesse – und euer praxisnahes Feedback. An alle, die uns mit Tests, Anregungen und Geduld unterstützt haben: Herzlichen Dank! Wir arbeiten weiter daran, die Stiftungsdatenbank noch aktueller, transparenter und hilfreicher zu machen – damit dein Engagement die richtigen Partner*innen findet.
Du willst mitgestalten oder hast Ideen, welche Stiftungen wir noch berücksichtigen sollten? Melde dich gerne bei uns via Email an hallo@foerderwerk.org– und hilf uns dabei, die Fördermittel-Suche neu zu denken!